Literaturpreise sind eine der wenigen Möglichkeiten, sich im Feld der Lyrik finanziell über Wasser zu halten. Doch freilich kann sich niemand auf diese Geldquelle verlassen, zumal bei der Preisvergabe neben der Qualität der ausgezeichneten Texte häufig Glück, Zufall, Sympathie, soziale Faktoren, schwer voraussehbare Entscheidungsdynamiken und Fragen des Timings eine große Rolle spielen. Das sind nur einige der Gründe, weswegen Jury-Entscheidungen häufig Gegenstand von Kritik sind. Im Rahmen von Fokus Lyrik möchten wir über die Bedingungen der Jury-Arbeit nachdenken, in der Theorie und in der Praxis. Wir haben eine Jury zusammengestellt, die aus Maren Jäger (Literaturwissenschaftlerin, Jurorin), Moritz Malsch (netzwerk freie literaturszene Berlin, Mitbegründer des Literaturhauses lettrétage), Alf Mentzer (Literaturwissenschaftler, Rundfunkredakteur), Sabine Scho (Dichterin) und Beate Tröger  (Literaturkritikerin, Jurorin, Moderatorin) besteht.

Der Jury, die sich in mehreren Runden unterschiedlichen Themen wie Zweck des Preises, Satzung und Auswahlkriterien widmen kann, wurde ein Betrag von 2000 Euro zur Verfügung gestellt, den sie einer poetischen Nutzung überantworten kann.

Was soll prämiert werden? Und aus welchen Gründen? Wer hat den Preis wofür verdient? Wie lässt sich eine sinnvolle Kritik am System der Literaturpreise diskutieren, ohne seine Mängel auf den Rücken der Bepreisten auszutragen? Ist eine strukturelle Kritik am Jury-System denkbar und wie könnte die aussehen? Es diskutiert: DIE JURY.

Moderation: Jörg Feßmann (Akademie der Künste, Berlin)

10 – 12 Uhr
1. Runde: DIE SATZUNG, DIE CRUX

13–15 Uhr
2. Runde: DIE KATEGORIEN, DIE KRITERIEN

15.30–18 Uhr
3. Runde: DIE DEBATTE, DIE VERGABE

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